Chronik Hellersdorf & Marzahn

z. B. 19.6.24
z. B. 19.6.24
Donnerstag, 1. August 2013

In der ersten Augusthälfte hält vor der Unterkunft für Geflüchtete in der Carola-Neher-Straße ein Auto mit Berliner Kennzeichen, aus dem ein Mann springt, der lautstark einen Anschlag auf die Unterkunft ankündigt.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Mittwoch, 31. Juli 2013

Am 31.7.2013 werden im, an die geplante Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasium, angrenzenden Wohngebiet Flyer der Bürgerinitiative in die Briefkästen gesteckt. Auf den Flyern werden im Frage-Anwort-Stil (FAQ) bei minimaler Syntax vermeintliche Fakten über die geplante Unterkunft vermittelt.

Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Dienstag, 30. Juli 2013

Am Abend des 30.7.2013 mobilisiert die Bürgerbewegung Marzahn-Hellersdorf einen über 30-köpfigen Mob an die Maxie-Wander-Straße Ecke Carola-Neher-Straße, um dort gegenüber Reportern der ARD ihre rassistischen Ressentiments abzuspulen. Im Mob sind Menschen, die ein "Nein zum Heim"-Shirt tragen, erkennbar.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht, Facebook-Fanseite der "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf"
Sonntag, 28. Juli 2013

Am 28.7.2013 werden auf den an das Gelände des ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasiums anliegenden Straßen wieder "Nein zum Heim"-Parolen geschrieben. Weiter wird die Distinktion zwischen anständigen, angestammten Anwohner_innen und den erwarteten, zu Asozialen stigmatisierten Geflüchteten thematisiert: "Assyl Nein Danke!", (Pfeil auf Gebäude zeigend) "Bloss raus" (sic), "Raus hier Asy(i)lanten", "Wir wohnen hier", "Sagt Nein zum Heim" und andere. Dabei sind auch erste Parolen mit Sprühlack und mit Schablonen aufgetragen worden. Auch ein Hakenkreuz, das erkennbar später durch Schließen der Außenkanten "entschärft" wurde, wird entdeckt.

Außerdem liegen nahe den Parolen eine Handvoll zerrissene, antirassistische Flugblätter, die am Vortag im Kiez verteilt worden waren.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Samstag, 27. Juli 2013

Am 27.7.2013 treffen sich vor der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) einige Menschen zu einem Kiezspaziergang "für das Ende des Kreidezeitalters", um gemeinsam die in den letzten Wochen aufgetauchten Kreideparolen zu entfernen. Dort beobachten André Kiebis1 und ein weiterer Mann2 das Geschehen und fertigen Fotos an. Im Laufe des Spaziergangs schießt auch Stefan Zorn1 Fotos der Teilnehmer_innen von seinem Fahrrad, mit dem er den Spaziergang umkreist. Auch Marcel Subke bewegt sich um die geplante Unterkunft. Als die Putztruppe letztlich wieder an der ASH ankommt, ist dort mit bekannter Kreidefarbe "Nein zum Heim!" und "883 ist unser Leben" auf den Platz geschrieben worden. Später am Tag werden Fotos von Teilnehmer_innen auf der Facebook-Fanseite der Bürgerbewegung Marzahn-Hellersdorf veröffentlicht, die mit Fehlinformationen, die im Nazi-Netzwerk Nationaler Widerstand Berlin kurisieren, garniert sind.

  • 1. a. b. Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf, später Bürgerinitiative für ein lebenswertes Marzahn-Hellersdorf e.V.
  • 2. Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf, später Bürgerbewegung Hellersdorf
  • 3. Code für "Heil Hitler"
Quelle/n: Augenzeug_innenberichte, Facebook-Fanseite der "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf"
Mittwoch, 24. Juli 2013

In der Nacht zum 24.7.2013 beklebten ein 31- und ein 33-Jähriger ein BVG-Wartehäuschen und einen Supermarkt an der Hönower Straße in Mahlsdorf mit Aufklebern. Auf diesen stehen politische Parolen wie "Heimreise statt Einreise" und "Asylantenheim, nein danke". Sie werden von zwei Zeug_innen beobachtet und gestellt.

Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 24.7.2013
Mittwoch, 24. Juli 2013

Am Mittag des 24.7.2013 treffen sich Mitarbeiter_innen der Stifung "Sozialpädagogisches Institut - Walter May", ein Bezirksverordneter und andere, um die Baustelle der geplanten Notunterkunft zu besichtigen. Eine Person, die sich mit einem Motorroller fortbewegt, fotografiert die Gruppe und nickt anschließend einem Passanten zu. Wenige Minuten später tauchte unter dem Aufruf "Wer ein paar Befürwortern mal die Meinung sagen möchte hat nun vor dem Heim die Gelegenheit dazu!" ein Foto der Gruppe auf der Facebook-Seite der rassistischen "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" (BMH) auf.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht, Facebook-Fanseite der BMH
Montag, 22. Juli 2013

Am Vormittag des 22.7.2013 begibt sich der Abgeordnete der NPD in der BVV, Matthias Wichmann, in die noch nicht bezugsfertige Unterkunft um vorgeblich die Toiletten zu besichtigen, wobei er sich auf seinen Status als Mitglied des Bauausschusses beruft1 und erkundigt sich nach dem Bezugstermin, der gerüchteweise an diesem Tag erfolgen soll. Am Nachmittag versucht er sich erneut Zutritt zu verschaffen, dieser wird ihm aber versagt.

  • 1. was er tatsächlich nicht ist
Quelle/n: Augenzeug_innenberichte

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