Chronik Hellersdorf & Marzahn

z. B. 2.6.24
z. B. 2.6.24
Sonntag, 22. September 2013

In der Nacht zum 22.9.2013 stellen Polizeikräfte eine zehnköpfige Männergruppe, die zuvor Wahlplakate der Parteien SPD, Die Linke und der Piraten in der Janusz-Korczak-Straße beschädigt hatten. Laut Angaben der Polizei bezeichnet sich ein 21-Jähriger gegen den bereits wegen Straftaten im Zusammenhang mit Körperverletzungen, Propaganda und Brandstiftung ermittelt wurde selbst als "Haupttäter".

Etwa eine Stunde später wird beobachtet wie Männer aus derselben Gruppe aus dem Kurt-Julius-Goldstein-Park heraus auf drei männliche Jugendliche zugehen und verfolgen als diese flüchten. Auf dem Kokoschkaplatz ergreifen sie einen 16-Jährigen, den sie laut Polizei als Linken identifizieren, und prügeln auf ihn ein. Die Täter werden eine Stunde später auf dem U-Bahnhof Neue Grottkauer von der Polizei festgenommen.

Eine halbe Stunde vor den Festnahmen bricht eine Frau an anderer Stelle zusammen und wird von einem Rettungswagen in eine Rettungsstelle gebracht. Einer ihrer beiden Begleiter, der offensichtlich im Gesicht verletzt ist, berichtet Passant_innen, dass die Beiden in der Hellen Mitte geschlagen wurden.

Der vermeintliche Haupttäter Norman Kopka (Kameradschaft Deutsche Eiche) wird am 30.12.2013 in Frankfurt/Oder festgenommen, nachdem er den Meldeauflagen zur Verschonung von der Untersuchungshaft nicht nachgekommen war.

Ergänzt und korrigiert am 24.9.2013 und am 12.9.2014

Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 22.9.2013, Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 30.12.2013, Augenzeug_innenberichte
Samstag, 21. September 2013

Auf dem S-Bahnhof Springpfuhl werden mehrere etwa 20 cm hohe SS-Schriftzüge entdeckt.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Samstag, 21. September 2013

Am 21.9.2013 hält die NPD ihre letzte Kundgebung im Rahmen des Bundestagwahlkampfes unter dem Motto "Asylflut stoppen" an der Riesaer Straße Ecke Mark-Twain-Straße ab. Vor dem sogenannten NPD-Flaggschiff, einem mit Parteiwerbung bedruckten LKW, wird vor allem wieder gegen die etwa 500 Meter entfernte Unterkunft für Geflüchtete in der Maxie-Wander- und Carola-Neher-Straße gehetzt. Unter den 49 Teilnehmer_innen befinden sich der der Bundesvorsitzende der Partei Holger Apfel, dessen Vorgänger Udo Voigt, der Bundesgeschäftsführer Jens Pühse, der Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke, Beisitzer im Bundesvorstand Matthias Faust als Redner und ebenso als Redner der Bezirksverordnete aus Treptow-Köpenick Fritz Liebenow. Auch die Gewalttäter Christian Bentz1, David Gudra2 und Dave Trick3 sind zugegen. Zu den Hellersdorfer Teilnehmer_innen gehören unter anderem Andy Krüger, Dennis Piehl4, Marco Z. und Yvonne Fritsche. Mit dem Schutz der Veranstaltung sind neben Mike Turau5 auch vier mutmaßliche Mitglieder der Ordnungsdienstes der Partei betraut.

Quelle/n: https://www.flickr.com/photos/pm_cheung/, Augenzeug_innenberichte
Samstag, 21. September 2013

Am Abend des 21.9.2013 werden vier Mitglieder der Linkspartei, die Wahlwerbung vor einer Kaufhalle an der Maxie-Wander- Ecke Etkar-André-Straße verteilen, von zwei Männern, die sie als leicht angetrunken beschreiben, angepöbelt. Die beiden Männer kaufen anschließend ein, an der Kasse bepöbeln sie eine Gruppe Geflüchteter, die in einer nahe gelegenen Unterkunft für Geflüchtete wohnen, und echauffieren sich darüber, dass diese Zigaretten der Marke "Marlboro" kaufen. Wieder vor der Tür gehen sie erneut auf die Vier zu und provozieren, wobei sie einen Mann mit Bier überkippen. Die herbei gerufene Polizei stellt die Angreifer und nimmt verschiedene Anzeigen auf.

Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Dienstag, 17. September 2013

Am 17.9.2013 werden in der Umgebung des S-Bahnhofs Poelchaustraße mehrere mit Schablonen auf den Bodenbelag aufgetragene Graffiti mit der Aufschrift "Mut zur Wahrheit - Alternative für Deutschland" entdeckt.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Samstag, 14. September 2013

Am Nachmittag des 14.9.2013 halten ein 18- und ein 26-Jähriger, der Ältere ist als Aktivist der "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" bekannt, eine etwa 1,5m breite NPD-Fahne in Richtung der Unterkunft für Geflüchtete in der Carola-Neher-Straße in die Luft. Dabei hören sie laute Musik. Schnell werden die Personalien der Beiden von herbei gerufenen Polizeikräften aufgenommen, die auch 250 Aufkleber bei ihnen finden. Dabei handelt es sich um Kampagnen-Aufkleber der NPD1 mit der Aufschrift "Asylantenheim? Nein Danke!". Diese wurden zuvor auch auf Wahlplakate der Partei "Die Linke" und Aufkleber der Jusos2 in dieser Straße geklebt. Bald sammelt sich auch eine Gruppe von mindestens sechs Personen, die der Polizeimaßnahme scheinbar ablehnend gegenüber stehen. Außerdem fahren plötzlich mehrere Autos um die Unterkunft, mehr als der zuständige Abschnitt vermutlich an Kapazitäten für nicht-erkennbare Polizeikräfte zur Verfügung hat. Die vier Personen in einem der Autos interessieren sich offenkundig für das Geschehen, verlassen angesichts der Polizeipräsenz dann die Straße.

  • 1. Die Gestaltung kommt ohne Parteilogo daher. Als presseverantwortlich wird Jörg Hähnel, ein langjähriger Nazi- und NPD-Kader, benannt.
  • 2. Die "Jungsozialisten" sind eine Vorfeldorganisation der SPD.
Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 15.9.2013, Augenzeug_innenberichte
Donnerstag, 12. September 2013

Am 12. oder 13.9.2013 werden erneut NPD-Wahlplakate im Kiez um die Flüchtlingsunterkunft in der Carola-Neher-Straße aufgehangen. Gewöhnlich hängt die NPD ihre Wahlplakate nur an Haupverkehrsstraßen, aber nicht in Wohngebieten, auf.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Donnerstag, 12. September 2013

Am 12.9.2013 werden in der Poelchaustraße und den umliegenden Straßen Flugblätter der NPD in Briefkästen verteilt.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht

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